Galerie
Eine Intonierlade in Stralsund
Dr. Frank Mestemacher
Vor kurzem wurde von Prof. Dr.-Ing. Frank Mestemacher (FH Stralsund) eine Intonierlade gebaut. Es handelt sich dabei um eine erweiterte Ausführung des Entwurfs von John Boersma, welcher in Die Hausorgel, Heft 9/1998, S. 19ff veröffentlicht wurde.
Eine Intonierlade ist strenggenommen kein Musikinstrument, sondern ein Arbeitsmittel des Orgelbauers. Auf ihr werden die Pfeifen direkt nach dem Fertigungsprozeß vorintoniert, d.h. an der Pfeifengeometrie werden gewisse "Feineinstellungen" vorgenommen, um den Klangcharakter des betreffenden Registers zu bewirken. Die endgültige Intonation kann natürlich erst am Aufstellungsort vorgenommen werden. Grundsätzlich genügt es, wenn eine Intonierlade nur für eine oder wenige Pfeifen gebaut wird. Die hier gezeigte Ausführung jedoch bietet Platz für drei Register über drei Oktaven. Mit einer geeigneten Pfeifenbesetzung (C - h' bzw. c - h'') ließe sich sogar auch eine einfache Choralbegleitung realisieren.
Diese Intonierlade enthält alle Komponenten, die man auch an einer richtigen Orgel vorfindet: Ein Gebläse (auf der Rückseite), den Rollgardinenregler (teilweise sichtbar durch Schnur und Umlenkrollen), den Schwimmerbalg (besetzt mit einigen Gewichten für einen bestimmten Winddruck), die Spieltraktur (Wellenbrett), die Registertraktur (rechts im Bild) und nicht zuletzt die Windlade selbst. Die Aufnahme zeigt eine "bunte" Besetzung der Intonierlade zu Demonstrationszwecken.
Abschließend sei bemerkt, daß diese Intonierlade in Zukunft zu Forschungszwecken dienen soll.