Galerie
Stephan Burth
Disposition
Manual | C/E-c³ | ||||
Holzgedackt | 4' | ||||
Stimmtonhöhe Stimmung Winddruck | a¹ = 420 Hz bei 20°C mitteltönig ca. 35 mm WS | ||||
Höhe Breite Tiefe | 0,21 m 0,76 m 0,47 m |
Baugeschichte
Das Instrument ist ein freier Nachbau des im Leipziger Musikinstrumentenmuseum befindlichen Liegenden Positivs in Kastenform, Inventar-Nr. 244 (wahrscheinlich aus Tirol, 16. Jahrhundert). Beim Bau wurde großer Wert auf eine kompakte Bauweise gelegt, daher wurde die Disposition auf ein gedecktes 4'-Register beschränkt. Um alle Pfeifen im Gehäuse unterbringen zu können, wurde - abweichend vom Original - die engere Mensur des Truhenpositivs von Gottlieb Näser (1734) verwendet, heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Bauplan MIR 1023.
Nahezu alle Orgelteile wurden nach historischer Bauweise gearbeitet: Das Korpus aus Nussbaum wurde schwalbenschwanzverzinkt, die Klaviatur (Untertasten Birnbaum, Obertasten Palisander) mit Pergamentscharnier ausgeführt und anstelle von Papierkondukten wurden die Pfeifenverführungen in den Stock gestochen. Viele Teile wurden mit Hobel und Ziehklinge geputzt, die Oberflächen sind mit Leinöl eingelassen.
Das Liegende Positiv ist ein kompromissloses Renaissance-Instrument mit kurzer Bassoktave bei historisch kleinen Tastenmaßen, Vierfußlage, mitteltöniger Stimmung und Windversorgung ausschließlich über zwei handbetriebene vierfaltige Keilbälge. Da die Bälge recht klein sind und damit der Wind recht lebendig ist, spielt der Kalkant aktiv mit: Durch gezieltes Aufsetzen der Bälge lassen sich Akkorde oder Taktwechsel wirkungsvoll hervorheben oder betonen.
Literatur: Klaus Gernhardt, Hubert Henkel, Winfried Schrammek, Orgelinstrumente Harmoniums. Leipzig 1983, S. 24-28.
Kontakt
Bei Interesse kann die Orgel nach Vereinbarung gerne besichtigt werden.
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