Galerie

Hausorgel Tobias Rohner

Disposition

I. MANUAL

C-f3

  

Pedal

C-d1

Salicional

8'    C-H aus Gedackt

   

     

Holzgedackt

8'

  

 

 

Rohrflöte

4'    

Principal

2'    B/D im Prospekt

    

 

     

Stimmtonhöhe a1 = 440 Hz                   
Winddruck 40 mm 
 

Beschreibung

Im Frühjahr 2020 erwarb ich günstig den Torso eines Serienpositivs von Alfred Führer, Wilhelmshaven aus dem Jahr 1954, das ursprünglich in der Friedenskirche in Garrel (Bartning-Notkirche, Typ D) stand und dort nur noch als Fassade für ein elektronisches Orgel-Surrogat diente. Es fehlte die gesamte Tontraktur für das Manual und das angehängte Pedal sowie die Registertraktur bis auf die Wellen. Das Manual fehlte, die Pedalklaviatur war aber vorhanden, ebenso die Orgelbank. Vom Spielschrank (Klappe) fehlten die Seitenwangen. Das Pfeifenwerk und alle weiteren Teile (Windlade, Motor, Balg, Kanal) waren vollständig. Das selbsttragende Gehäuse (Rahmen mit Füllung), Teile der Windlade (Stöcke, Schleifen, Kanzellenrahmen und Schiede, Windkasten), Raster, Pedalklaviatur und die Gedacktpfeifen sind aus massiver Eiche gefertigt. Bedauerlicherweise sind die Kanzellenschiede nur stumpf verleimt, sodass es etliche Durchstecher gab. Eine umfangreiche Reparatur (v.a. gelöster Verleimungen) hatte 1976 schon stattgefunden. 

Das Pfeifenwerk besteht neben dem Holzgedackt 8’ aus der üblichen Rohrflöte 4‘ und einem Prinzipal 2‘ im Prospekt (mit Schleifenteilung), verfügt aber über ein übernommenes Streicherregister 8‘ (als „Weidenpfeife“ bezeichnet, als Salicional gestempelt). Dieses Register ist von C-H mit dem Gedackt zusammengeführt und hat von c-h abgeführte Zinkpfeifen. Um dafür ausreichend Platz hinter der Lade zu haben, war der Falz für die Rückwand zugesetzt und diese dann aufgeschraubt worden. Der Oberkasten ist abnehmbar und nimmt das Pfeifenwerk auf, im 1320 mm hohen Unterkasten befinden sich Traktur, Motorkasten und Schwimmerbalg sowie 10 liegende, teilweise gekröpfte Gedacktpfeifen. Im Motorkasten fand sich bei der Reinigung neben einer Schale mit Rattengift eine mumifizierte Maus. 

(Wiederauf-) Baugeschichte

Nach gründlicher Reinigung wurde die braune Lackoberfläche von allen Gehäuseteilen entfernt, fehlende Teile ergänzt, das Gehäusedach durch einen breiten Architrav (80 mm) unter dem ursprünglichen Kranzgesims angehoben und der vordere Rahmen mit den vorhandenen Spielschrankteilen aus Eiche neu gestaltet. Dieser nimmt nun eine gebrauchte Klaviatur (UT Sucupira, OT Ahorn) auf, versehen mit neuen Backen. Das Vorsatzbrett mit der Firmierung konnte integriert werden, wird aber durch ein Notenpult verdeckt, das an der Füllung befestigt ist. Die Registerzüge wurden zu beiden Seiten symmetrisch angeordnet, die Manubrien sind aus Rosenholz gedrechselt. Die Registerschildchen wurden in Anlehnung an die Erbauerfirma gestaltet. Ein Registerzug dient über einen Mikroschalter als Schaltung für den Motor. Auf sichtbare Schrauben oder artfremde Bauteile wurde bewusst verzichtet. Die einfache Wippentraktur (kurze Stecher am Hinterende der zweiarmigen Tasten, strahlenförmige Wippen unter der Windlade) besteht aus Rotzeder aus einer ehemaligen Deckenverkleidung der 1970er Jahre. Der Tastengang und Ventilaufgang sind gering (8 mm), die Traktur leichtgängig und präzise. Die (Flügel-) Türen vor dem Prospekt dienen neben dem Schutz des Pfeifenwerks der Klangveränderung und werden sehr häufig während des Spiels genutzt. Je nach Öffnung einer oder beider Türen ergeben sich für den Spieler und die Umgebung andere Klangeindrücke (das Prospektregister kann in geschlossenem Zustand nur im Diskant genutzt werden). 

Vorgesehen ist die Wiederherstellung der Pedalkopplung und der Anschluss eines Subbass 16‘ ab F auf einer übernommenen pneumatischen Lade hinter dem Instrument. Ein Gitter aus dünnen Leisten aus Eiche soll in Anlehnung an die seitlichen Prospektfelder die Öffnung über den abfallenden Principalpfeifen verschließen und einen mechanischen Zimbelstern aufnehmen.  

Abmessungen: BxTxH: 1320 x 780 x 1200 mm (mit Klaviaturvorsprung, ohne Pedalklaviatur). Das eigentliche Gehäuse ist nur 530 tief.

Details

Kontakt

Die Orgel kann besichtigt werden. Mitglieder entnehmen die Adresse der aktuellen Mitgliederliste.